Samstag, November 24, 2007

Die MuPo unterwegs, Folge I | Oberhausen bei Kirn, 23.11.

Juchu, ich habe mir gerade just eine Kategorie für meinen Blog erdacht! Saugut! Als Sänger einer im Binger Land bekannten Cover-Band kann man auch mal als Musik(er)-Polizei-Polizist unterwegs sein. Sei geschehen gestern, geblogt heute.
Bitte beachten: Ironie und Sarkusmus sind manchmal gute Freunde von mir – also uffbasse, dass nichts in den Flaschen-Hals - pardon, falschen Hals - gerät! (Das war ja schonmal ein Brüller [interne Notiz an mich: Blog mit lustigen Smileys holen - kommt immer gut]).

Okay. Es begab sich also an einem Freitagabend in Oberhausen bei Kirn. Mal wieder seit gefühlten drei Dekaden Freitags aus dem Häuschen, kam ich mir da zunächst vor wie das älteste Pferd im Stall. Viele 13-14jährige unterwegs. Bin ich wirklich so alt, dass mir das so krass auffällt? Naja, friedlich sind se ja, wenn se einem mit dem Kopf nicht an's Brustbein rennen.

Am besagten Abend sollte die aus dem Trierer Raum stammende (Zitat aus dem Band-Flyer) "absolute Rock-Cover-Show" namens "Fairground" zum Tanze aufspielen.
"Tanz" ist gut, da muss ich vorgreifen… Denn: Es wurde an dem Abend auch wirklich getanzt, ein wahrlich seltener Anblick heutzutage auf der "Mussik". Und zwar Foxtrott auf "Rebell Yell". Ob das im Sinne des Erfinders war?


Die Band zeigt gleich am Anfang, wo die Reise hingeht: Voll auf's Maul Rock'n'Roll!
Kleiner Ausrutscher eigentlich: Das Intro hat man sich aus den 90ern geliehen von der bekannten Rock'n'Roll-Truppe "Culture Beat" geliehen. Naja, zumindest den Countdown. Macht man noch Countdowns als Intro? Ist das noch Web 2.0? (Nicht zu fassen, ich hab gerade die passende "Culture Beat"-CD dazu eingelegt. Mann, ist das lange her...)

Dann gibt's schöne Einstimmer wie "Vertigo" - kommt echt gut zu Anfang... Uno, dos, tres, catorze (schreibt man das so? Wahrscheinlich nicht...). Der Sound ist ehrlich gesagt bescheiden und dem allgemeinen Usus folfend: Die Hauptsach' laut. Da verkommt der Sound mehr als einmal zu Brei, Gitarren- oder Keyboard-Soli kann man dann meist nur erahnen. Fairerweise muss man erwähnen, dass die Halle akustisch bestimmt nicht einfach ist.

Dieser Abend hat mich Lautstärke-technisch wieder daran erinnert: Anfang nächsten Jahres lasse ich mir Gehörschutze anpassen, sonst kann ich meine Gehörgänge in 5 Jahren der Organspende überlassen.
Außerdem erfolgt der Appell an alle Tonkutscher und solche, die meinen, es zu sein: Bitte bitte die Lautstärke vielleicht mal etwas runternehmen, dafür den Sound etwas differenzieren! (Vielleicht kann ich daraus eine soziale Kampagne machen… kommt immer gut und generiert vielleicht mal ein Bundesverdienstkreuz oder sowas)

Da dieser Eintrag eigentlich schon viel zu lang ist, nun eine kleine Zusamenfassung meiner musikalischen Eindrücke: Die Band ist an sich gut zusammen, der Gitarrist (der an diesem Abend seinen Mutterschutz-Abschied gab) war durchweg fit, fingerflink und ein Saitenzupfer der Spezies "Auskoster" und "Solo-Zelebrierer". Bassist war auch das, was ein Bassmann machen sollte: Solide sein Ding durchziehen - sauber gespielt, ganz gut gegroovt und vor allem hat er lustige Grimassen gemacht (Herr Keller lässt grüßen). Richtung Keyboarder kleiner Rüffel: Weniger babbeln, dafür mehr richtig spielen… Da waren ein paar Braune drin. An der Sangesfront sah's so aus, dass ich dem Sänger gerne etwas Stoff für das zu kurze Achsel-Shirt gespendet hätte. Ich wollte bereits eine Sammelaktion starten - jeder Besucher gibt en Euro, das hätte's schon getan. Und die Klamotten-Kombi während der Fairground'schen "Gothic-Show" aus Netz-Hemd mit den Lack-Leder-Hose ging garnet, falls mich jemand fragt. Uffz! Bitte: Keine Shouts mehr á la "Zicke-Zacke" oder "Prost Ihr Zäcke" - zumindest nicht vor 23 Uhr… Und an die weibliche Sängerin: Beim nächsten Mal den Elan nicht an der Garderobe abgeben. Dann klappt's auch mit dem Rocken.

So, genug gelästert (über die Musiker). Ich beobachte auch mit großer Freude das Publikum. Dabei kommt einem unweigerlich der ein oder andere Geruch entgegen. Wenn aber jemand im Vorbeigehen eine Fahne von WC-Duftspray hinter sich herzieht, sollte man diese Person ob der offenkundigen Deo-Armut bemittleiden oder doch eher froh sein, dass sie überhaupt etwas Deo-ähnliches benutzt hat?

Generell möchte ich auch gerne zur Diskussion stellen: Inwiefern ist der Titel "Ghostbusters" Partyband-Abend-geeignet? Aus meiner Band-Erfahrung kann ich sagen, dass das Spielen des Titels ein "Alles-Nichts-Oder"-Ereignis ist: Entweder, die ganze Hallue findet's goil und huppt rum oder die Publikums-Emotions-Reaktion tendiert gegen Null. Seltsamer Song…

So, ich glaube, dass reicht. Genug gelästert. Watch Out For More To Come.

PS: Ich mag ja Englisch. Übrigens, zu "Ruby" von den Kaiser Chief's gehört ein angemessener "British Accent" und ein wenigstens halbswegs anständiges "Tii-Äitsch", lieber Herr Sänger ;)

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